Los geht's

Nr.

Weg­beschreibung

Sehenswert & Wissenswert...

1

Startpunkt Rundhaus, Rösrather Straße 2-16

Beginn des Kulturpfads: Start auf der Frankfurter Straße, Ecke Rösrather Straße

Das Rundhaus steht am Orts- und Verkehrsmittelpunkt des Veedel.

Für viele ist es das Wahrzeichen des Kölner Stadtteils Ostheim und vereint Wohnen und Geschäftsleben mit 3400 m² vermietbarer Fläche.37

Ab 1904 fuhr dort die erste Straßenbahn von Kalk – damals selbständige Industriestadt – über Ostheim nach Rath.20 Rechts der Schienen hinter der Frankfurter Straße befand sich früher auch eine Wendeschleife für ‚kurzgesetzte‘ Züge, die nicht bis Königsforst weiterfuhren.45

Die Haltestelle „Ostheim“ ist heute der an Personenzahl größte Busbahnhof nach dem „Breslauer Platz“ am Hauptbahnhof.

Ansichtskarte 50er Jahre:

  schwarz weiß Ostheim

Ansichtskarte 1972:

Postkarte Ostheim

a) Auf der Driesch   b) Ladenzeile   c) Gernsheimer Straße   d) Grevenstraße

Diagonal gegenüber der Sparkasse befand sich früher ein dreistöckiger Backsteinbau von 1901, Treffpunkt vieler Ostheimer Vereine. Noch früher befand sich hier die „Gaststätte zur Kleinen Plantage“ oder auch „Wäghüüsge“ genannt, das 1899 abbrannte (im südwestlichen Zwickel zwischen Ostheimer Straße und Frankfurter Straße nördlich der Bahngleise), heute ein Streifen Wiese. Die Kleine Plantage ist bereits auf der Urkarte von 1826 sowie der Uraufnahme von 1844 verzeichnet (s. o.).

2

Wegweiserman läuft vom Rundhaus aus in die Rösrather Straße bis zu den HNr. 26, 34 bis 40, 44/46, 66, 72

Wer sich für Baustile interessiert, sollte an diesen Häusern verweilen:

● Rösrather Straße 26;

● Ehemals Rösrather Straße 34-4040

Rösrather Str. 26-40

2024:

Rösrather Straße 26-40 © Helmut Freund

● Rösrather Straße 44/46

● Rösrather Straße 48;

Rösrather 48 © ostheim-entdecken-koeln.de

● Rösrather Straße 66: 1905 erbaut, Jugendstilvariante der deutschen Neorenaissance, ehemalige Gaststätte und Treffpunkt in Ostheim; leider in äußerst schlechtem Zustand

Rösrather Str. 66 © ostheim-entdecken-koeln.de

● Rösrather Str. 6 

3

Auf dem Rückweg die Straßenseite wechseln, dann zurück zur Rösrather Str. 19/21

ehem. Ziegelei Lüngen GmbH, später nach 1920 Thomas & Klumb (an den heutigen Turnhallen der Grundschule)

»Mehr zu Ziegeleien in Ostheim«21

4

weiter zur
Alten Grundschule, Rösrather Str. 7

Alte Grundschule:

Alte Schule, Rösrather Straße

© Helmut Freund

Alte Schule, Rösrather

© Helmut Freund

Die alte Grundschule wurde 1883 erbaut, sie steht unter Denkmalschutz. Vorher, bis 1879, gab es nur unregelmäßig Unterricht im Wirtshaussaal (auf der „Kleine(n) Plantage“). Der erste von der königlichen Regierung bestellte Lehrer unterrichtete eine Klasse mit 68 Kindern. 1906 gab es 3 Klassen mit 189 Kindern.22

5

Wegweiserzurück bis zur „Frankfurter“, rechts herum Richtung Norden zur Ladenzeile;
man geht an der Ladenzeile mit den Parkbuchten entlang. Nr. 703-725

Die neue Ladenzeile wurde 1976 eröffnet.

Ladenzeile Ostheim

Auf der Ladenzeile und auf dem REWE Parkplatz findet seit 2007 ca. alle 2 Jahre das Stadtteilfest „Wir sind Ostheim“ statt, initiiert von Bürgern, der Bürgervereinigung Köln-Ostheim e.V. und dem Veedel e. V., um das Image von Ostheim zu verbessern.

6

Wegweiserdirekt hinter der Ladenzeile, vor Rewe, rechts den schmalen Teerweg hindurch bis zur Zehnthofstraße, dort rechts bis zur Hausnummer 26, dem ehemaligen Veith-Hof

900 m (15 Min.)

Der ehemalige Veith-Hof wurde zwischen 1844 und 1870 erbaut. Auf der linken Seite ist ein Fenster mit der Aufschrift 1848 zu sehen. Das restaurierte Haus ist Sitz des Vereins „Unergründlich e.V.“ (konfessionsfreie Seelsorge, spirituelle Begleitung, psychosoziale Unterstützung, palliativ, hospizlich).

Das Haus liegt an der Kreuzung zum ehemaligen Steinrutschweg, also dem bereits gelaufenen Weg und der Dorfstraße (jetzt Zehnthofstraße).

www.unergründlich.de

Zehnthofstr. 26

Veith-Hof © ostheim-entdecken-koeln.de

 

Seitenansicht 2, Veith-Hof

© ostheim-entdecken-koeln.de

7

Wegweiser:Dann zurückgehen geradeaus bis zur Ecke Zehnthofstraße/Frankfurter Straße. Dort ist geradeaus die Hochhaussiedlung an der Gernsheimer Straße zu sehen. Wir überqueren die Frankfurter Straße und gehen auf der anderen Straßenseite rechts weiter bis zum Buchheimer Weg, dort links ab in die Gernsheimer Straße, nach 100 m rechts ab weiter in die Gernsheimer Straße.

Die Siedlung Gernsheimer Straße entstand Anfang der 70er Jahre auf einem ehemaligen preußischen Exerzierplatz mit vier 9- und 14-stöckigen Hochhäusern. Sie entstand Anfang der 70er Jahre und war damals ein attraktives, modernes Wohnquartier (parallel zur linken Seite der Frankfurter Straße).Teilansicht Postkarte, Gernsheimer Str.

Gernsheimer Straße 7-11, bemaltes Umspannhäuschen

Umspannhäuschen

© ostheim-entdecken-koeln.de

Umspannhäuschen Seitenansicht

© ostheim-entdecken-koeln.de

 

Stromhäuschen Gernsheimer

© ostheim-entdecken-koeln.de

Rückwärtige Ansicht, Umspannstelle

© ostheim-entdecken-koeln.de

Schrägansicht von links, Umspannstelle

© ostheim-entdecken-koeln.de

8

Wegweiser:Das Wunschtor

liegt fast am Ende der Gernsheimer Straße, Hausnummer 22.

1,6 km (27 Min.)

Wunschtor:

Wunschtor, Gernsheimer Straße

© Helmut Freund

 

von außen: Wunschtor

© Helmut Freund

Gegenüber den Häusern Gernsheimer Straße 10 und 12 ist der Kinder- und Jugendtreffpunkt „Offene Tür am Wunschtor“ (HNr. 22). Zusammen mit der Jugendkunstschule und dem Veedel e.V. gestaltete der Kölner Architekt Paul Böhm (auch als Architekt der Zentralmoschee in Ehrenfeld bekannt) dieses Tor 199

9

Wegweiser:Wir gehen weiter geradeaus bis ganz zum Ende der Gernsheimer Straße. Dort biegen wir auf dem Fußweg hinter den Häusern links auf den Vingster Berg ab, folgen einem Weg durchs Grüne. Oben angekommen gehen wir rechts herum, noch etwas höher, in einer großen Rechtskurve zurück in Richtung Frankfurter Straße bis wir links eine Lichtung sehen.

Wir gehen weiter bis zur Frankfurter Straße.

– den folgenden Abstecher überspringen

Ein kleines Naherholungsgebiet in der Nachbarschaft der Gernsheimer Straße. Der Berg entstand durch die Trümmer des 2. Weltkriegs. Der Veedel e. V. entwarf zusammen mit Kindern des Viertels den neuen Spielplatz und setzte ihn beim Amt für Kinderinteressen durch; 2012 wurde er fertiggestellt.

Die Lichtung ist der Standort des ehemaligen Gasometers. Es wurde im Jahre 2021 abgebaut.

Gasometer

© Ralf Kardes, Quelle23

Fort X

Abstecher Fort X

Wegweiser:Abstecher Fort X
Die Frankfurter Straße überqueren wir (vorsichtig!).

  • Von 2 Fußgängerwegen den linken in den Wald wählen, 
  • nach 20 m links ab und ab da das hinter dem Hügel liegende Fort mit einem leichten Rechtskurs weiter auf dem Weg umrunden bzw. 
  • an der Stichstraße bis zum Eingangstor des Forts hinunter (Privatgelände) und zurück; 
  • weiter das Gelände immer leicht rechts haltend umrunden bis zum Ausgangspunkt an der Frankfurter Straße zurück.
(Gesamtlänge des Abstechers: 900 m, 15 min)
 

Fort X, Rundweg

Das grüne Fort X

gehört zu Höhenberg 24) 25) 26)

Versteckt in einem Wäldchen nahe Frankfurter und Olpener Straße stehen die Überreste des preußischen Fort X des äußeren Befestigungsringes. Der Hauptzugang an der Ecke Nohlenweg und Frankfurter Straße lässt zunächst noch nichts von einem mächtigen Gebäude erahnen. Erst nach einigen Schritten führt der Weg zwischen kleinen Anhöhen hindurch und abwärts, schwenkt nach rechts und bietet sodann einen unerwarteten Anblick. In dieser Tiefenlage erstreckt sich der zweigeschossige, lang sich hinziehende Bau einer ehemaligen Kehlkaserne.

Diese 1877–1879 errichtete Unterkunft für die Soldaten hat eine Breite von 285 Metern. Die Gebäudetiefe beträgt etwa 12 Meter. Die Anlage des Forts reichte aber wesentlich weiter ins Gelände hinein, d. h. die Tiefe des Forts maß einst 190 Meter.

Nach dem Ersten Weltkrieg verlangten die Alliierten, dass alle Kölner Verteidigungswerke beseitigt werden sollten. Der damalige Oberbürgermeister Konrad Adenauer schaffte es aber, die strategisch nicht wichtigen Bauteile zu erhalten. Dies waren vornehmlich die Kehlkasernen. Diese sollten für soziale Zwecke wie Sportumkleideräume usw. genutzt werden. Nach der Sprengung von Fort X im Jahr 1922 blieb daher auch der stadtwärtige Bau stehen. Der zu jener Zeit tätige Gartenamtsleiter der Stadt Köln, Fritz Encke, entwarf im folgenden Jahr auf dem unwirtlich gewordenen Gelände eine Grünanlage. Diese zeichnet bis zum heutigen Tage die Umrisse des früheren Forts nach.

Das Fort X findet seine Fortsetzung und Ergänzung im Areal des ‚Zwischenwerkes Xa‘ auf dem heutigen Gelände des Spielplatzes am HöViLand-Weg, erkennbar an der Bodensenke (siehe Punkt 31).

Stichpunkte zum Gebäude:

  • 1877-1880 erbaut; 1922 z. T. geschleift;
  • 1923 Umgestaltungsentwurf Fritz Encke („grünes Fort“ mit Volkswiese), 1927/28 Ausführung;
  • 2. Weltkrieg: Hauptbefehlsstelle für Luftschutzeinheiten;
  • Nachkriegszeit: Notunterkünfte; um 1970 Nutzung durch das Gartenamt + Amt für Zivilschutz;
  • seit ca. Mitte 1980er, Nutzung durch Vereine;
  • Erhalten: zweigeschossige Kehlkaserne, Blockhaus, Kehlgrabenmauer, Flankengräben, Teile der Flankenwälle, Zugangsweg, Wegeführung zeichnet Grundriss nach27
10

Wegweiser:Ohne Abstecher

gehen wir den den rechten der 2 Wege, also östlichsten, kleinen Parkweg zwischen Waldrand und Schrebergärten, nach 150 m halb rechts, dann weitere 150 m zwischen Schrebergärten hindurch. Von hier aus ist der fliegende Engel auf dem Kirchturm „Zu den Hl. Engeln“ zu sehen. Rechter Hand sehen wir die „Grünen Häuser mit Knick“.

Im Viertel vor uns baute die „Gemeinnützige Aktiengesellschaft für Wohnungsbau“ (heute „GAG Immobilien AG“) in den Jahren 1954 bis 1958 zwischen Buchheimer Weg, Grevenstraße und Servatiusstraße im Rahmen des so genannten Entbunkerungsprogramms ein Wohngebiet mit 1037 Wohnungen, welches aus 99 bis zu achtgeschossigen Mehrfamilienhäusern und 36 Einfamilien­häusern bestand. Der überwiegende Anteil der Wohnhäuser wurde drei- bis viergeschossig erbaut. In die Siedlung integrierte der Bauherr eine Ladenzeile sowie ein Gemeinschaftswaschhaus. Bekannt ist die Siedlung für die allseits „grünen Häuser mit Knick“. (Weitere Infos)

Buchheimer Weg / Grevenstraße

© Foto: Raimond Spekking; Lizenz: CC BY-SA 4.0, Luftbild Siedlung Buchheimer Weg44

Von 2002 bis 2011 wurden viele Mietshäuser umfangreich saniert, andere wurden abgerissen und durch Neubauten ersetzt. Die Einfamilienhäuser wurden bereits vorher an Privatpersonen verkauft. Nach Abschluss der Sanierungsmaßnahme reduzierte sich die Anzahl der Mietwohnungen innerhalb der Siedlung auf 959.

Die GAG Immobilien AG setzte mit dem Neubau der Siedlung am Buchheimer Weg auch einen mehrfach preisgekrönten Akzent: Bauherrenpreis und Sonderpreis für Freiraumgestaltung im Wohnungsbau 2011 und 2012.

Weiter nördlich stehen noch alte, sanierte Wohnhäuser der ursprünglichen Bebauung „in der Uckermark“, gemeint sind die Uckermarkstraße, die Ruppiner Straße und die Prignitzstraße.

Uckermarkstraße, Teilpostkarte

Buchheimer Weg, Teilpostkarte

11

Wegweiser:Wir laufen halb links über den Buchheimer Weg weiter auf die Kirche „Zu den Heiligen Engeln“ zu.

Katholische Kirche zu den Heiligen Engeln

Auf dem Vorplatz sehen wir das Mosaik vom Kölner Bildhauer Herbert
Callen, erstellt 1962, bestehend aus Grauwacke, Granit und Ulmer Weiß, im Mittelpunkt der
Meerstern, der die Gläubigen durch die Fährnisse des Lebens führt. In
muschelartigen Schiffchen sind menschliche Gestalten zu erkennen, angeführt von
einem Bischof.28

zu den Heiligen Engeln, Teilpostkarte

12

Wegweiser:Rundweg durch die Henri-Dunant-Straße

Hinter der Kirche biegen wir rechts in die Straße „Auf der Driesch“ ab.

Später rechts kann man hinter den ersten Reihenhäusern mit den runden Glasbausteinen einmal komplett durch die fast kreisförmig verlaufende Henri-Dunant-Straße laufen, danach links über den „Steinrutschweg“ und wieder links über „Auf der Driesch“ zurück zum „Bucheimer Weg“, dort rechts.

3,6 km (1 Stunde)

Hier baute nach dem 2. Weltkrieg der Verband der Kriegsversehrten eine Reihenhaussiedlung. Den Baustil von damals erkennt man noch, z. B. an den kleinen runden Glasfenstern an vielen Häusern.

13

Wegweiser:Weiter auf dem Buchheimer Weg liegt das „Café im Veedel“ auf der rechten Seite, betrieben vom Veedel e.V., Buchheimer Weg 50

Hier betreibt der Veedel e. V. das Café im Veedel, einen von mehreren Standorten des Vereins der Gemeinwesenarbeit in Köln (Mitglied im Paritätischen Wohlfahrtsverband, anerkannt als gemeinnütziger Träger und freier Träger der Jugendhilfe)
Das Café hat sich zum Begegnungszentrum entwickelt.
 

14

Wegweiser:Im Café Veedel tagt auch die „Bürgervereinigung Köln-Ostheim e.V.“.

Bürgervereinigung Köln-Ostheim e.V. „Engagement für den Stadtteil Ostheim und seine Menschen.

Seit 1954 ist die Bürgervereinigung Köln-Ostheim das Bindeglied zwischen Verwaltung, öffentlichen Institutionen und den Ostheimer Bürgern.“

Monatlich finden Versammlungen, meist im Café im Veedel, statt.

Die Homepage informiert über Ostheim (u. a. Termine und Personen).

Das Logo, das 2018 modernisiert wurde, zeigt die alte Servatiuskapelle, einen Pelikan (Symbol der Fürsorge), das grüne Bauernland, den Rhein und das rote Feld mit den Kronen der Heiligen Drei Könige für Köln.

www.koeln-ostheim.de

15

Wegweiser:Wir gehen bis zum Ende des Buchheimer Weg (linke Seite ehemalige Speise- und Schlafräume der Ziegelei), scharf rechts ab auf den Steinrutschweg zur Hausnummer 37.

ehemalige Ziegelei Kuhlmann (Steinrutschweg 37)

Steinrutschweg 47, Speise- und Schlafräume der Ziegelei

»Mehr zu Ziegeleien in Ostheim«21

16

Wegweiser:Gegenüber der Hausnummer 37 gehen wir durch die Allee des Buchheimer Pfädchens und gelangen zum

Meierhof von 1846 in der Zehnthofstraße / Eingang Buchheimer Pfädchen (durch das Törchen).

Der denkmalgeschützte Meierhof ist das älteste, sicher datierte Gebäude Ostheims: der Schlussstein im Torbogen enthält das Jahr 1846.

An der Stelle der ehemaligen Stallungen und Nebengebäude wurden Wohnhäuser errichtet.

Der Brunnen im Innenhof trägt die Jahreszahl 1857.

Der Meierhof innen; der Brunnen ist im linken Bereich zu sehen:

Meierhof Ansicht Innenhof

© ostheim-entdecken-koeln.de

 

Meierhof Brunnen

© ostheim-entdecken-koeln.de

(siehe auch Vorderansicht)

17

Zurück durch das Törchen; kurz links bis zum Ende des Buchheimer Pfädchens, dann rechts ab in die Zehnthofstraße

Ensemble Zehnthofstr. 40-38-36

An der Hausnummer 36 zurück zur HNr. 39; dann immer weiter geradeaus!

Auf der Zehnthofstraße lassen sich mitten in Alt-Ostheim einige interessante Haus-Fassaden erkunden. Das Haus Nr. 40 ist denkmalgeschützt, 1906 erbaut.

Zehnthofstraße 40

© ostheim-entdecken-koeln.de

 

 

Zehnthofstraße 39 – 41

Zehtnhofstraße 39

© ostheim-entdecken-koeln.de

 

Zehnthofstraße 41

© ostheim-entdecken-koeln.de

Zehnthofstraße 61, Meierhof Vorderansicht

Torbogen von 1846

Meyerhof Vorderansicht
© ostheim-entdecken-koeln.de

(siehe auch Innenhof/Brunnen)

18

Wegweiser:Auf diesem Rückweg über die Haus Nr. 36 durch die Zehnthofstraße zur HNr. 75, Ecke Waldemarstraße, Haus Lussem

Haus Lussem ist eine um ca.1900 errichtete Hofanlage; das Wohnhaus und Wirtschaftsgebäude sind erhaltene Backsteinbauten.

Auch eins der ältesten Häuser von Ostheim, ein ehemaliges kleines Bauerngut.

Haus Lussem, Ecke Waldemarstr.

© ostheim-entdecken-koeln.de

 

Haus Lussem

© ostheim-entdecken-koeln.de

Zehnthofstraße 74:

Zehnthofstraße 74

© ostheim-entdecken-koeln.de

19

Wegweiser:Wir  bleiben auf der Zehnthofstraße und laufen weiter bis zur Ecke Werntgenstraße 33, ehemaliges Kino Regina, biegen links ab; das nächste Haus war der ehemalige Ostheimer Hof.

Vom ehemaligen Kino „Regina“ im Eckhaus sieht man nichts mehr.

Kino „Regina“, 1955-1975

»Mehr zum Kino in Ostheim«29

Köln im Film

Heute befindet sich neben dem ehemaligen Kino eine Kneipe. Früher war es der „Ostheimer Hof“ bis 2020, Zentrum des Straßenkarnevals in Ostheim.

20

Wegweiser:dann umkehren zu den HNR. 26/27

Jugendstil-Fassaden

Werntgen26

© ostheim-entdecken-koeln.de

21

Wegweiser:Wir laufen weiter bis zur Einmündung der Werntgenstraße in die Servatiusstraße, Standort der ehemaligen Servatius-Kapelle zwischen der Werntgenstraße und der Rösrather Straße; gegenüber an der Servatiusstraße, Pfarrer-Krautwig-Straße liegt die

Kath. Kirche St. Servatius

4,6 km (1:17 Stunde)

In den Jahren 1707 und 1708 ließ der Merheimer Pfarrer Krautwig auf eigene Kosten eine Kapelle westlich der Einmündung Werntgenstraße/Servatiusstraße errichten, die dem Heiligen Servatius geweiht war.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts reichte der Platz für die Gemeinde nicht mehr aus, deshalb wurde im Jahre 1902 ein Kirchbauverein ins Leben gerufen, die Kapelle wurde schließlich 1906 abgerissen. Die neue Servatiuskirche entstand gegenüber zwischen Servatiusstraße und Pfarrer-Krautwig-Straße, sie wurde 1912 zur Pfarrkirche erhoben.

Auf dem Platz der abgerissenen Kapelle errichtete das Elektrizitätswerk Berggeist aus Brühl einige Jahre später eine Umspannstation. Heute stehen hier drei Bäume.30

Drei Steine sind von der Kapelle in der heutigen Servatiuskirche übrig geblieben:

– Ein Fenstersturz und eine Fensterbrüstung der früheren Kapelle befindet sich im Innenhof an der Wand20,

– ein Türsturz mit dem Wappen des Erbauers der Kapelle ist sichtbar verbaut über dem Zugang vom Pfarrhaus zum Innenhof.31

Nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden als Folge des rasanten Bevölkerungswachstums neben St. Servatius die evangelische Auferstehungskirche (1954) und die katholische Kirche Zu den heiligen Engeln (1960/61).

22

Wegweiser:Wir gehen nun nach links auf der Rösrather Straße Richtung Autobahnunterquerung, A3.

Eine interessante Fassade:

  • Rösrather Straße 103

Rösrather Str.aße 103

© ostheim-entdecken-koeln.de

 

23

Wegweiser:Wandgemälde, Rösrather Straße 107

(von den HNr. 109/111 zurückschauen)

An dem Haus zwischen Tankstelle und Autobahnbrücke ist seit 2019 ein schwarzweißes Wandgemälde mit dem Thema „Köln 1945 – Su nie mieh – So nicht mehr“ zu sehen. Der Hausbesitzer, der anonym bleiben möchte, wohnt mit mehreren Generationen seiner Familie seit 2011 dort und beauftragte einen Bonner Maler, nach einer historischen Postkarte das Motiv auf die Giebelwand zu bringen: den Dom mit der zerstörten Hohenzollernbrücke davor. Da dieser sich die Arbeit nicht zutraute, übergab er sie seinem Lehrling.

Rösrather 107

© ostheim-entdecken-koeln.de

Hohenzollernbrücke, Zeichnung

© ostheim-entdecken-koeln.de

24

Wegweiser:Wir überqueren die Rösrather Straße und erreichen auf dem Weg Richtung Autobahn rechts die Freikirche, Rösrather Str. 176

Evangelische Freikirche in Köln e. V.

eigenständig im Bund evangelischer Freikirchen, keiner Landeskirche angegliedert; alleinige Grundlage ist die Bibel, Orientierung für das Leben geben, feste ethische Maßstäbe für Handeln und Gestaltung von Beziehungen, Halt in Zeiten von materieller und emotionaler Not

https://freikirche.koeln/gemeinde

25

Wegweiser:Wir biegen von der Rösrather Straße hinter der Freikirche nach rechts ab (sehen rechter Hand weiter die Kirche). Es geht auf einem schmalen Pfad zur Haltestelle „Autobahn“ der Linie 9, überqueren (vorsichtig!) die Gleise und laufen dann nach rechts, parallel zu den Gleisen bis zum Schulzentrum auf der linken Seite. 5,6 km (1:33 h)

Schulzentrum: Heinrich-Heine-Gymnasium und Albert-Schweitzer-Realschule

Heinrich-Heine-Kulturforum

Seit über 25 Jahren organisiert das Heinrich-Heine-Kulturforum in Köln-Ostheim kulturelle Veranstaltungen aus den Bereichen Kunst, Musik, Theater, Kabarett, Comedy und Tanz.43

26

Wegweiser:Danach folgen wir weiter dem Weg, überqueren den Wendehammer des Hardtgenbuscher Kirchweg, gehen ein kleines Stück die Weinheimer Straße entlang, biegen dann links ab in die Bensheimer Straße und kommen zur Ev. Auferstehungskirche, Heppenheimer Str. 7.

Geschichte der Ev. Kirchengemeinde

Evangelische Auferstehungskirche

Grundsteinlegung 1953, Einweihung am 21.03.1954,

Die Kirche hat ein rundes Glasfenster als Unikat. Als zweites Kirchengebäude der Ev. Kirchengemeinde Köln Rath-Ostheim (neben der Kirche in Rath) bietet die Kirche Raum für religiöse, kulturelle und sozial-diakonische Veranstaltungen, nicht nur Gottesdienste. Der Architekt entwarf Eichen-Bänke, die zu Tischen umklappbar sind und somit den Kirchenraum vielfältig nutzbar machen.

2021 wurden mit dem Anbau des barrierefreien „Paula-Dürre-Haus“ noch mehr Möglichkeiten zur Begegnung geschaffen. Auf dem Gelände der Kirchengemeinde befinden sich noch 2 Wohnhäuser und das Gemeindehaus, welches bunt bemalt und schon von Weitem sichtbar ist.

»Mehr zur Geschichte der Gemeinde«

Evangelische Kirche, Teilpostkarte

27

Wegweiser:Wir folgen der Bensheimer Straße bis zur Frankfurter Straße.

Preußischer Meilenstein von 1818, am Eingang der Bensheimer Straße

6,3 km (1:45 h)

Preußischer Meilenstein von 1818, einziger verbliebener Ganzmeilenstein in Köln

Der Stein ist sehr verwittert, aber man erkennt den preußischen Adler und die Inschrift „Cöln 1 Meil(e)“ – das „e“ soll bei einem Restaurierungsversuch angeblich „verloren“ gegangen sein. Allerdings schreibt Grimms Deutsches Wörterbuch, dass auch die Bezeichnung „Meil“ damals gängig war, aufgrund der mittigen Anordnung des Wortes auf dem Stein hier wahrscheinlicher.32, 42 Eine preußische Meile entspricht 7,5 km (= die Entfernung zum Kölner Nullpunkt, der Kreuzung von Hohe Straße und Schildergasse). In Köln gibt es noch einige kleinere Halb- und Viertelmeilensteine.

Seit 1768 verlief die Frankfurter Chaussee parallel zur Grenze zwischen Kurköln und dem Herzogtum Berg (wozu Ostheim gehörte) und wurde von vielen Kaufleuten genutzt, um das Kölner Stapelrecht* zu umgehen.

»Mehr Infos zum Preußischen Meilenstein«32

Mehr Infos zum Stapelrecht: https://altes-koeln.de/wiki/Stapelrecht

Ganzmeilenstein

© Ralf Kardes, Quelle38

Inschrift: „Coeln 1 Meil“

Meilenstein Ostheim

© Helmut Freund

Ganzmeilenstein, Zweitansicht

© Helmut Freund

28

Wegweiser:Wir gehen von der Bensheimer Straße aus links die Frankfurter Straße (auf der linken Seite der Allee) weiter;

am Hardtgenbuscher Kirchweg wieder links, auf diesem nach 150 m rechts in die Brettener Straße,

Humboldtsiedlung,

auf der rechten Seite die Baracken

spätestens am Ende der Brettener Straße wieder rechts durch, zurück zur Frankfurter Straße

Humboldtsiedlung

Hier wurden in den 1940er Jahren von Klöckner-Humboldt-Deutz (KHD) Unterkünfte für Zwangsarbeiter gebaut. Ursprünglich waren es 15 Baracken ohne Keller mit je 230 m² (rechter Hand). Ab 1944 sollten ausgebombte Mitarbeiter von KHD hier wohnen: jede Baracke wurde in 3 Teile geteilt. Die Stadt übernahm später den Besitz und wollte ca. 1980 alles abreißen. Die Mieter protestierten und modernisieren in Eigenregie.

29

Wegweiser:An der Frankfurter Straße gehen  wir links bis kurz vor die tief liegende Autobahn weiter; der Blick wandert nach gegenüber zur

Große(n) Plantage, Frankfurter Straße 972 (ehem. 891)

7,1 km (1:58 h)

Plantage

Das Gut wurde 1850 erbaut. Es gab auch schon einen Vorgängerhof an gleicher Stelle. Heute führt die Autobahn direkt an dem großen Backsteingebäude vorbei. Das Gelände wird derzeit u.a. von einem Reifenhändler genutzt.

Vorgängerhof (südl. in Verlängerung des Hardtgenbuscher Kirchwegs, heute Autobahn): 1163 erstmals im Codex Thioderici der Abtei Deutz erwähnt (als Hathekenrode, einem Flurstück), zwischen 1797 und 1802 aufgegeben und durch die Vorgängerbauten der Großen Plantage ersetzt.33

Kriegsflüchtlinge wohnten und arbeiteten nach dem 2. Weltkrieg in der großen Plantage.

30

Wegweiser:Wir kehren um und laufen auf der gleichen Straßenseite zurück bis zur Fußgängerampel an der Haltestelle Saarbrücker Straße, überqueren die Frankfurter Straße, laufen weiter an der Frankfurter Straße entlang bis zur Neunkircher Straße, biegen dort (entgegen der Einbahnstraße) links ein, 100 m bis zur Hausnummer 6

Stolperstein Jakob Brock

Der Gedenkstein erinnert an Jakob Brock und wurde von einem Kölner Bürger
gestiftet. Am 26. Juni 1922 wurde Jakob Brock geboren. Als Soldat wurde
er mehrfach verwundet und an der Ostfront eingesetzt. Anfang März 1945
zum Ende des Zweiten Weltkriegs – die Amerikaner standen bereits auf der
anderen Rheinseite, die sie seit dem 6. März eingenommen hatten – hatte Jakob
Brock Heimat- und Genesungsurlaub. Er heiratete und bezog mit seiner
Frau eine Wohnung in der Neunkircher Straße in Köln-Ostheim.

Seine Einheit ließ nach ihm fahnden als er nicht zurückkam. Seine Familie
berichtet, dass er eine Genehmigung besaß, länger im Urlaub zu bleiben;
aber nur mündlich. Am 7. April wurde er aufgegriffen. Ein Standgericht in
Köln-Höhenhaus verurteilte ihn wegen des „Verdacht auf Fahnenflucht“ zum
Tode. Am gleichen Tag wurde er mit 23 Jahren vermutlich in einer
Kiesgrube am Flachsacker in Köln erschossen. Ein Abschiedsbrief an seine
schwangere Frau ist erhalten. Sie gebar im November 1945 eine
gemeinsame Tochter. 

Mit dem Gedenkstein für Jakob Brock wird der erste
Stolperstein in Köln-Ostheim verlegt. Er geht auf die Initiative eines
Anwohners zurück, der auch die Patenschaft für den Stein übernommen hat.39

31

Wegweiser:Wir gehen weiter auf der Neunkircher Straße bis zur Mannheimer Straße, biegen dort links ein bis zur Saarbrücker Straße, dort folgen wir der Saarbrücker Straße rechts Richtung Waldbadviertel (insgesamt ca. 300 m weiter auf der Saarbrücker Straße),

am Ende der Saarsiedlung in den Fußweg halbrechts, nach ca. 50 m verlassen wir den geteerten Weg halbrechts Richtung Kita.

Vor der Kita am Teerweg direkt wieder spitz links ab;

dort weiter geradeaus entlang dem Amalie-Struve-Weg (Bertha-Benz-Karree und später Gertrud-Luckner-Karree kreuzen), letztlich bis zum Waldbad, dem Vingster See.

8,8 km (2:27 h)

Weiter ohne Abstecher

2012 war Baubeginn des Waldbadviertels auf dem Millionenacker in Ostheim. Für ca. 2.500 Neubürger*innen wurden auf dem Areal rund 62.000 m2 Nutzfläche bebaut, wobei etwa die Hälfte auf die 450 Mietwohnungen innerhalb der Ringstraße entfielen und die andere Hälfte auf die 240 Einfamilienhäuser außerhalb der Ringstraße (mit Ringstraße sind gemeint: Bertha-Benz-Karree, Hedwig-Wachenheim-Karree, Gertrud-Luckner-Karree).

2017 war das neue Viertel fertiggestellt.

Warum Millionenacker? Bereits in den 1960er Jahren pachtete die Stadt Köln im südwestlichen Stadtteilgebiet zwischen Saarsiedlung und dem Freibad Vingst eine 145.000 Quadratmeter große Ackerfläche, die sich im Besitz eines damals ansässigen Landwirts befand. Ursprünglich war die Fläche für einen Erweiterungsbau des Evangelischen Krankenhauses Kalk und ein Altenwohnheim des Kölner Clarenbachstifts vorgesehen – diese Planung wurde allerdings frühzeitig verworfen. Da für diese Brachfläche rund 16.000.000 Euro Pachtzins an den Landwirt und dessen Erben entrichtet wurden, wird das Gelände von der Bevölkerung „Millionenacker“ genannt.

Was begegnet uns auf dem Weg?

  • ein Bienenprojekt der GAG
  • Grünes Klassenzimmer mit Gartenprojekten der GAG
  • halbrechts das Paradies voller Kinderspielplätze neben der Kita
  • auf dem geteerten Weg direkt spitz links ab zum Mehrgenerationenwohnhaus mit rotem Bücherschrank, entstanden durch eine Initiative von Lebensräume in Balance e.V. mit weiteren Sponsoren (GAG, Sparkasse Köln-Bonn, Private).
 

Der Verein Lebensräume in Balance e.V. bezog 2017 das Haus Bertha-Benz-Karree 165, ein Wohnhaus als Mehrgenerationenprojekt.

Dort geht es weiter geradeaus über die Ringstraße (Bertha-Benz-Karree) durch die Mehrfamilienhäuser auf dem Amalie-Struve-Weg.
Das Waldbadviertel hat viele und vielfältige Spielplätze für Kinder.
An der Zufahrt zur Ringstraße befindet sich ein Kinderbetreuungsangebot der AWO (Hans-Offermann-Str. 2).
 

Weiterführende Informationen:

https://www.gag-koeln.de/klima-2050/ 
1.Preis „Viertel vor Grün“ 2016

https://www.foerder-landschaftsarchitekten.de/projekte/waldbadviertel/
3. Preis in der Kategorie „Soziale Quartiersentwicklung“ für das Waldbadviertel Köln beim polis Award 2018

https://www.foerder-landschaftsarchitekten.de/polis-award-waldbadviertel/

31a

Abstech­­er Schieß­­­platz auf dem Weg zur Gedenk­­­­­­s­tätte (G1)

Wegweiser:Am Ende des Fußweges, vor dem Waldbad nach links, können nach 80 m linker Hand die Reste eines ehemaligen Schießplatzes im gerodeten, also ehemaligen Waldgebiet erkannt werden.

Der ehemalige Schießplatz am „Alter Deutzer Postweg“ ist links bei Überquerung des Langendahlwegs zu sehen. Er war 53 Jahre von 1956 bis 2009 in Betrieb. Mit der Erschließung des Baugebietes Waldbadviertel musste der Boden des Schießplatzes saniert werden, damit die Zufahrt zum Waldbadviertel vom Alter Deutzer Postweg möglich wurde. 2012 begann der Rückbau der Schießanlage, dessen Gelände 4 Hektar umfasste. Die bleiverseuchte Erde wurde auf einem Teil des Grundstücks aufgeschüttet und als Deponie gesichert.

Mehr Infos (bitte dort „Schießplatz“ als Suchbegriff eingeben!)

G

Abstech­­er Gedenk­­­stätte Grem­­­berger Wäld­c­hen

Wegweiser:Danach geht es von der Südwestecke des Waldbadviertels, halbrechts, zunächst hinunter, weiter bis zum Alter Deutzer Postweg/Autoabzweig nach Vingst. Dort überqueren wir die Straße und gehen rechts unter der Autostraße und der Eisenbahn durch, danach links im Bogen hoch, an der Eisenbahn rechts weiter („Roddergasse“, über den Seitenweg der Autobahn die Brücke überqueren. später „Im Gremberg“). Wir gehen unter der Autobahn (A 553) durch, im Bogen links hoch (nach ca. 1 km), auf dem Fußgängerweg über die A553: die erste Möglichkeit links über den Teerweg bis zu den Parkbuchten. An den Parkbuchten geradeaus über dem Waldweg  parallel zum „Gremberger Ring“ zur Gedenkstätte, die wir nach ca. 300 m hinter einer spitzen Wegabzweigung erreichen.

Gesamter Hinweg: 1,9 km (32 Min.)

Nach der Besichtigung gehen wir den gleichen Weg wieder komplett zurück bis zum Amalie-Struve-Weg am Vingster Naturfreibad.

Gedenkstätte zur Ermordung von sowjetischen Bürgern34

Das Gremberger Wäldchen war früher ein großes Waldgebiet und gehörte im Mittelalter zum Besitz der Abtei Deutz. Heute liegt der noch 75 ha große Laubwald zwischen Eisenbahntrassen, der A 4 und dem Vingster Ring. Vom Alter Deutzer Postweg erreicht man das Naherholungsgbebiet mit Buchenmischwald zu Fuß in ca. 20 Minuten.

Zwischen 1942 und 1945 befand sich im Gremberger Wäldchen ein NS-Lager für Kranke und Zwangsarbeiter, mit einer Belegungsstärke von ca. 150 Personen. Etwa 800 Menschen haben das Lager durchlaufen; bis zu 500 sind zu Tode gekommen (insbesondere Menschen aus der Sowjetunion, der Ukraine, Polen und Frankreich). Am 8. April 1945 (5 Tage vor der Befreiung) wurden die fünf Baracken des Lagers „zu Gunsten der Volksgesundheit“ abgefackelt, obwohl sich darin noch viele transportunfähige „Patienten“ aufhielten und verbrannten.

Heute sehen wir eine Gedenkstätte für ein Massengrab. Im eingezäunten Bereich erinnerte zunächst eine Bronzeskulptur mit kyrillischer Schrift an die Ermordung von 74 sowjetischen Bürgern in Gefangenschaft zwischen 1941 und 1945.

Der Gedenkstein in kyrillischer Schrift und das Bronze-Kunstwerk „Trauernde Eltern“ von 1985 wurde 2020 gestohlen, der Sockel zerstört. Der Künstler des zerstörten Denkmals hat erneut ein Relief aus Keramik erschaffen, das auf einem neuen Sockel stehend im Januar 2022 eingeweiht wurde. alle Fotos Gedenkstätte  © Helmut Freund

Weiterführende Informationen!

Barackenlager Infoschild      "Gedenkstätte für Opfer des NS-Regimes", Infoschild Trauernde Eltern  Gedenkstein Sowjetische Bürger Kerzen am Gedenkstein  Gedenkstein "...Gewaltherrschaft..."    alle Fotos Gedenkstätte: © Helmut Freund

32

Wegweiser:Am Ende des Waldbadviertels mit dem eingezäunten Naturfreibad Vingst (hinter den Büschen zu sehen) gehen wir rechts am Zaun entlang, etwa 100 m geradeaus bis zum Ende und sehen rechter Hand in einer Lichtung das so genannte „HöVi-Land“ (am „Hövilandweg“).

Das HöVi-Land wird im Uhrzeigersinn an dem Fitnessparcours und den Spielgeräten vorbei zur Hälfte umrundet.

Die Senke mit den neu erbauten Steinsitzreihen wirkt wie ein „Amphitheater“.

Das Naturfreibad Vingst mit feinem Sandstrande, Liegewiesen, Hängematten und einem Abenteuerspielplatz für Kinder ist umringt von vielen Wildpflanzenstauden. Im Herbst und Winter wird der See von Anglern genutzt.

Das „HöVi-Land“ ist die seit 1994 erfolgreich umgesetzte Kinderferienzeltstadt der evangelischen und katholischen Kirchengemeinden Höhenberg und Vingst.

Das heutige „HöVi-Land-Gelände“35) 36) war Standort eines ehemaligen Zwischenwerkes27, erbaut 1877-1879. Ein Zwischenwerk ist ein befestigter Stützpunkt zwischen den Forts einer Festung. Heute sind davon keine Bauwerke mehr sichtbar, lediglich die auffällige Geländeform. (Fachleute erkennen geringe Spuren der Flankengräben und Wallanlagen im Bereich der Schulterpunkte als Geländemodellierung und in der Wegeführung.)
Ein Zwischenwerk war ein Stützpunkt zwischen verschiedenen Forts, also einer militärischen Anlage, in diesem Fall zugehörig zum Fort X in Höhenberg (bzw. Merheim, siehe vorheriger Abstecher).

Nach dem ersten Weltkrieg wurde das Zwischenwerk 1922 zum großen Teil „geschleift“, also die Befestigungsanlage weitgehend abgerissen. Eine Freiluft- und Gartenschule wurde nach Plänen des Gartenamtleiters Fritz Encke gestaltet (1923/27), vermutlich ein Vorläufer der heutigen Freizeitnutzung des Geländes.

Von 1951 bis zur kompletten Sprengung 1956 wohnten hier neun Mieter.

Höviland Festungsplan

Quelle27

Die heutige Senke mit den 2022 erbauten Steinsitzreihen erinnert an die Wald- und Freiluftschule Vingst, die hier auf dem Areal des Zwischenwerkes Xa nach den Plänen aus dem Jahre 1923 von Fritz Encke, Gartendirektor in Köln, im Rahmen der Umgestaltung des äußeren Befestigungsringes zum Grüngürtel errichtet wurde. Zu jener Zeit wurden an vielen Orten in Köln, Deutschland und auch Westeuropa Licht- und Freiluftschulen eingerichtet. Sie sollten den Kindern in den Arbeiterstadtteilen, die auf Grund der schlechten Lebensverhältnisse oft an Immunschwäche litten, bessere Lebensbedingungen bieten und reformpädagogischen Ideen folgend zu einem erfolgreichen und naturnahen Lernen beitragen.

Nach 1959 wurde die Freiluftschule zerstört, nur wenige Pläne und Luftaufnahmen der Schule sind erhalten.41

Ansichten in 2023:

Zwischenwerk Grenzstein Ehemalige Freiluftschule, HöVi-LandBänke arenaartig, Freiluftschule Arena HöVi-LandHöVi-Land kunstvoll

Nr. 6, FG FG, Nummer 6 (2) 

Grenzstein, liegend

Grenzstein, Gartenzaun Nr. 7, Grenzstein

Nr. 8, Grenzstein alle Fotos HöVi-Land/Freiluftschule/Zwischenwerk: © Helmut Freund

Im nördlichen Teil des heutigen Hövilandparks stehen entlang des äußeren Rundweges sechs historische Grenzsteine, die zum ehemaligen Festungswerk gehörten, das sich an dieser Stelle befand, das Zwischenwerk X. Die Fronten der Steine sind mit FG 4 bis FG 8 fortlaufend nummeiert und zeigen mit ihrem Gesicht zur ehemaligen Kaserne, dem Zwischenwerk. So dienten sie als Grenzmarkierung des Festungsgeländes und werden als Rayonsteine bezeichnetr. Sie bestehen aus Basalt, 60 cm aus dem Boden ragend und einem ebenso großen Sockel aus Bruchstein, der im Erdreich verankert ist. Heute finden diese steinernen Zeugen der preußischen Festungsgeschichte Kölns nur wenig Beachtung, sie werden überbaut und versinken nach und nach im Erdreich. 

33

Wegweiser:Nach der halben Umrundung des Hövilandes gehen wir links ab, weiter auf dem Fußweg entlang der Streuobstwiese. 

34

Wegweiser:Am Ende der Streuobstwiese geht es links ab über die Konstanzer Straße. Wir biegen vor den Straßenbahnschienen rechts ab auf die Offenburger Straße bis zur Fußgängerampel rechts. Diese wird überquert. Das große Gebäude hinter den Bushaltestellen ist das ehemalige Umspannwerk.

Von dort geht es links zurück zum Startpunkt „Rundhaus“.

10,1 km (2:48 h)

Das Industriegebäude an der Bushaltestelle (Baubeginn 1904, Inbetriebnahme 1907) war früher ein Kraftwerk, dann ein Umspannwerk der KVB. Es steht unter Denkmalschutz.

Kuriosität auf der Rückseite: Das Kölner Wappen am Giebel ist falsch ausgeführt mit 12 statt 11 Flammen.

Hier gibt es große Ateliers, und bis Anfang der 1990er Jahre gab es eine Künstlerkolonie, die gemeinsam Aktionen und Performances durchführten: Michael Buthe (1944 -1994) Marcel Odenbach (* 1953) und

Udo Kier (*1944 Filmschauspieler).